Industrie- & Hafenmodule

Was nützen all die vielen Güterwagen, wenn es keine Ladestellen dafür gibt? Nix, verdammt zum Dasein eines Vitrinenmodells. Und viele Güterwagen werden überdies nicht in den Standardsituationen entladen, als da sind Güterschuppen oder Ladegleis, sondern an Gleisanschlüssen. Und ein Bahnhof, der soviele Gleisanschlüsse hätte, dass meine Güterwagen standesgemäß unterkämen, würde Bickburg und Brebeck-Hohentor zusammen in den Schatten stellen, denn wo viele Gleisanschlüsse sind, da braucht es einen entsprechenden Rangierbahnhof, und da wohnen auch viele Menschen, und die brauchen viele breite Bahnsteige. Und so entstand die Idee mit der Industrie- und Hafenbahn. Dann kann der ganze Rest in den Schattenbahnhof delegiert werden. Hinzu kommt, dass die Industriegebäde von Walthers, die maßstäbliche Abmessungen haben, auch ihren Platz haben wollen - und der liegt meist auch idealerweise im Gewerbegebiet.

Grundannahmen

Diese Idee entstand im Kern schon zu einer Zeit, als wir noch froh waren, zwischen zwei Bahnhöfen doch auch wenigstens zwei Streckenmodule unterbringen zu können. Aus dieser Zeit stammt der Plan, die Strecke auf den Industriemodulen mitzuführen, so wie Thorsten Petschallies das auch gemacht hat (der allerdings zweigleisig). Der Mangel an Streckenmodulen ist heute Geschichte, aber ich habe das Streckengleis dennoch beibehalten; im Arrangement spart das Platz, weil kein zusätzlicher Ast eingerichtet werden muss, und ein schöner Hintergrund ist es auch.

Zweitens sollten alle Gleisanlagen maßstäblich sein. Das hatte zwangsläufig Konsequenzen für die Größe der Modulkästen. Aus zwei Gründen: Der S49-Oberbau des Vorbildes bestand ursprünglich aus 15 m oder 30 m langen Schienen, also knapp 172,5 mm oder 345 mm. Für die Kastenlänge kamen nur Vielfache dieses Maßes in Frage, um komplette Gleisroste unterbringen zu können, somit standen 1035 mm und 1380 mm zur Auswahl. Ein zweiter Gesichtspunkt sind Gleisverbindungen. Bei maßstäblicher Ausführung sind die ziemlich lang, bei 4,5 m Vorbildgleisabstand und einem Weichenwinkel von 1 : 9 sind es immerhin 51,5 m bzw. 600 mm im Modell. Beim in Industriegleisen üblichen Weichewinkel von 1 : 7 sind es kaum weniger. Und ich wollte angeschnittene Gleise vermeiden. So landete ich bei 1380 mm. Das ist, wie ich gerne zugebe, ziemlich viel. Aber man sehe sich Modul Nr. 15 an, trotz der 50-m-Radien lässt sich das kaum kürzer machen!

Entwurf15