Doppelte Gleisverbindungen bestehen aus zwei sich kreuzenden einfachen Gleisverbindungen. Sie bestehen also aus vier Weichen, Kreuzungsweichen oder
Kreuzungen und einer Steilkreuzung. Meistens sind sie insofern symmetrisch, als die Kreuzung mittig zwischen den beiden verbundenen Gleisen liegt.
Das ist aber nicht zwingend, die Kreuzung kann auch näher an einem der Gleise liegen.
Die allermeisten doppelten Gleisverbindungen der DRG, DR und DB nutzen die Steilkreuzung Kr-1:444 und Weichen mit dem Endwinkel 1:9. In den meisten
Fällen sind dies Weichen mit 190 m Radius. Wo erforderlich werden aber auch Weichen mit 300 m Radius eingesetzt; dies ist dann nötig,
wenn bei Einfahrtsweichen die Streckengeschwindigkeit über 60 km/h liegt. Da dann der Weichenbogen bei Gleisabständen unter 4,5 m
bis in die Steilkreuzung hinein führt, sind dort abgewandelte Herzstücke erforderlich.
Es gibt jedoch auch andere Kombinationen, die allerdings selten vorkommen:
Kr-1:3,43 mit EW-140-1:7, häufig bei Industriebahnen und Gleisanschlüssen zu finden
Kr-1:444 mit EW-500-1:12/1:9
Kr-1:9 mit EW-1200-1:18,5
Verwendet werden doppelte Gleisverbindungen beim Vorbild, wenn der Platz für zwei hintereinander liegende einfache Gleisverbindungen nicht ausreicht. Sie sind also häufig
in großen Bahnhöfen zu finden und insbesondere im Vorfeld der großen Kopfbahnhöfe Frankfurt und München. Im Zuge der Vereinfachung zahlreicher Gleisanlagen
sind die doppelten Gleisverbindungen aber deutlich seltener geworden.
Doppelte Gleisverbindungen im Modell
Mit den meisten Modellgleissystem sind doppelte Gleisverbindungen nur beschränkt zu verwirklichen. Dies liegt daran, dass sich die Endteile der Weichen nicht verändern lassen.
Damit werden zwangsläufig die Gleisabstände vergleichsweise sehr groß. Bei MÄRKLIN gab es seit 1967 eine Steilkreuzung, mit der man auf einen
Gleisabstand von 118 mm kam. Der Charme des Vorbildes, viel Weiche auf engem Raum zu bieten, lässt sich bei den Fertiggleissystem in der Regel nicht ins Modell
übertragen. Ausnahmen gab es davon schon: Beim nie so recht flügge gewordenen LIMA-Gleis wurden die Weichenendteile getrennt geliefert, und hier war auch eine
doppelte Gleisverbindung vorgesehen. Von PILZ gab es eine in einem Stück mit vier einfachen Weichen.