Ziehbrücke
Noch so ein Faszinosum. In Norddeutschland sind bewegliche Brücken gar nicht so selten. Die flache Landschaft und die vielen Kanäle machen sie unverzichtbar. Es gibt meines Wissens nur ein lieferbares Modell, das von Walthers. Das allerdings ist ein ziemliches Trumm. Und diese Bauart war in Europa selten, es scheint noch eine in Belgien zu geben. Von der hierzulande üblichen Ausführung gab es offensichtlich mal ein Modell von POLA (Nr. 486), das auch bei FALLER noch auf der Webseite zu finden ist (Nr. 120490), allerdings als nicht mehr lieferbar deklariert. Bei ebay ging das kürzlich (Dezember 2021) für über € 300 über den Tisch! POLA hatte davon ein weiteres, einfacheres Modell im Programm (POLA "Quick" Nr. 619).
Das Walthers-Modell hat schon auf Grund seiner Größe so seine Tücken. Wie schon bei der Drehbrücke geschildert ist es nicht so ganz einfach, das Modell in der Länge genau gerade zu bekommen; hier sieht man Fehler doch sehr deutlich, wenn man das Gleis entlang durch die Brücke schaut. Das habe ich erst im zweiten Anlauf zufriedenstellend hinbekommen (beim ersten Bausatz war ein Teil schon im Karton verbogen). Mein zweites Modell war dann gerade, aber schlussendlich minimal verzogen, so dass es, einmal montiert, auf der Gegenseite nicht gerade auflag, nicht viel, aber doch so viel, dass die Schienen in der Höhe nicht fluchteten, und das gibt Entgleisungen. Aber das lässt sich leicht korrigieren, indem man die Lage der Aufhängung auf der anderen Seite anpasst. Das ist, wenn fertig, nicht zu sehen.
Eine zweite Schwierigkeit bescherte mir die in diesem Punkt etwas oberflächliche Bauanleitung, die mit meinem beschränkten Vorstellungsvermögen offensichtlich nicht gerechnet hat: Die genaue Position des Bauteils, das auf dem gegenüber liegenden Widerlager einseits die Brücke in der Flucht hält und andererseit den Schalter trägt, der den Motor in der Endlage ausstellt.