Der Bogen (Tbec6770a-f+w)
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Dieser Bogen in Modulbauweise entstand zunächst als praktische Umsetzung dessen, was im Artikel über Übergangsbögen
und Gleisüberhöhung über das Vorbild berichtet und für das
Modell empfohlen wird. Er sollte im H0-Maßstab einen 300-m-Bogen des Vorbildes mit voller Überhöhung von 150 mm und den
dazu passenden Übergangsbögen darstellen. Da allerdings die maximal zulässigen 80 km/h auch schon mit einer Überhöhung
von 125 mm erreicht werden, jedenfalls nach der EBO, habe ich dann die Überhöhung auf dieses Maß begrenzt. Man soll schließlich nicht
übertreiben! (Und außerdem: Ich hatte mal ein H0e-Modul mit durchaus bescheidener Überhöhung gebaut - ich musste es aus dem Verkehr
ziehen, weil einige FREMO-Kollegen die Beschwerungsgewichte in die Dächer ihrer Wagen gepackt hatten, die dann von den Rollböcken kippten.)
Seit der EBO von 1968 (max. Querbeschleunigung 0,85 m/sec²) sind 80 km/h erlaubt, davor 75 km/h (max. Querbeschleunigung 0,65 m/sec²).
Die ursprünglich mit 1 : 400 ausgelegte Überhöhungsrampe hat nun eine Steigung von 1 : 480.
Ja nach Platz und Streckenführung können die vier Mittelteile eingesetzt werden oder auch nicht, sie sind zwischen den Endstücken mit den
Übergangsbögen beliebig kombinierbar, auch wenn dann die Geländeübergänge etwas kontrastreicher werden.
Die Länge der Module ist so gewählt, dass genau 1035 mm Gleis draufpassen, also sechs 15-m-Segmente des Vorbildes. Daher ergibt sich der
krumme Gesamtwinkel von 88,7 Grad.
Das Vorbild zu diesem Modell: Eine eingleise Nebenbahn, deren maximale Streckengeschwindigkeit von 80 km/h auch in dieser Kurve gefahren werden kann;
langsamere Güterzüge mit 60 km/h finden in etwa eine ausgeglichene Überhöhung vor (56,4 km/h). Passend wäre diese Trassierung
natürlich auch für eine Hauptbahn, die schnelleren Züge müssen vor dieser Kurve auf die maximal zulässigen
80 km/h heruntergebremst werden. Für eine ausgesprochene Kleinbahn müsste man voraussetzen, dass die Mehrheit der Züge
mit 60 km/h gefahren wird, die dann eine ausgeglichene Überhöhung vorfinden.
Der Bau dieser Module dümpelte fast sechs Jahre vor sich hin. Aber nach meinem Umzug nach Bassum, als ich endlich alle Modellbahnaktivitäten
in einem Raum zusammen hatte, waren sie innerhalb weniger Monate im März 2012 wenigstens betriebsfähig! Man hätte manches Detail perfekter
gestalten können. Auch hat die lange Zeit des Herumstehens die eine oder andere Beschädigung mit sich gebracht. Aber ich wollte endlich fertig werden. Auf dem einen
Übergangsbogen-Modul war die Gleislage so schlecht, dass ein Wagen, der Rmm33 von PIKO, ständig entgleiste, so dass ich entnervt ein Ersatzmodul in Angriff genommen
habe. Die Gleislage ließ sich dann aber doch reparieren. Da der Ersatz schon im Rohbau fertig war, habe ich dann auch noch das Gegenstück dazu gebaut.
Im Ergebnis gibt es nun also zwei Modulpaare mit Übergangsbogen und identischer Geometrie. Zusätzlich habe ich noch ein gerades Streckenmodul gebaut, um Züge,
die eben aus der Kurve herausfahren, besser fotografieren zu können.
Als Gleis habe ich das Stahlschwellengleis von RST benutzt,
keine ganz billige Lösung, auf den sechs Modulen des Bogens sind insgesamt für über 200 € Schwellen verbaut, auf allen neunen entsprechend mehr.
Aber es lässt sich relativ einfach verlegen. Auf der
Bogeninnenseite entfernt man die Stege zwischen den Schwellen (denn beim Vorbild wurde die Nennlänge außen belassen und innen kürzere Schienenstücke
verlegt). Preiswerte Alternativen wie z.B. die Gleise von Tillig (die ich teilweise auf den Industriemodulen verbaue und bei denen ich die Schienen auswechsle)
sind hier weniger praktisch, weil die Schwellenabstände im Bogen nicht zuverlässig herzustellen sind, jedenfalls
nicht ohne aufwändige Schablonen oder dergleichen. Selbstgenageltes, also ein Modell des Hartholzschwellen-Oberbaus, wie ich es bei anderen
Modulen hergestellt habe, kommt wegen des Unterbaus nicht in Frage, man müsste wohl ein geneigtes Gleisbett aus Balsaholz zurechtschleifen.
Mal abgesehen von der Sklavenarbeit, über sechs Meter Gleis nageln zu müssen...
Die Überhöhung habe ich mit Polystyrolstreifen von evergreen hergestellt. Auf der niedrigen Seite liegt ein Streifen Nr. 137 (0,75 x 4 mm), damit das innere Ende
der Schwellen nicht mit der Korkbettung kollidiert. Auf der überhöhten habe ich
Nr. 177 (2,5 x 4 mm) benutzt. Dies 12,3 mm von der Gleismitte aufgeklebt ergibt die gewünsche Überhöhung von 1,4 mm. Alternativ kann man auch 2 mm hohe Streifen 6,3 mm von der Gleismitte entfernt anbringen. Näheres zeigt die Skizze.
In diesen Modulen sind keine Wattenscheider eingebaut. Da der Ruf der Arrangementplaner nach Signalhaltern nicht zu überhören war, habe ich im Januar 2019 ein
Zwischenstück mit zwei Wattenscheider gebaut. Es wird idealerweise zwischen das dritte und vierte Modul gesetzt, es sollte aber zwischen alle passen (tut es aber nicht, ätsch!)
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Weitere Fotos zum Bau solcher Module gibt es hier!
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